Saturday, November 20, 2010

Unbekannte Frucht

Ein mysteriöses, nie zuvor gesehenes Etwas, unklar ob Tier ob Pflanze oder überhaupt irdischen Ursprunges, ward D.V. von ihrer Freundin S. übergeben und offenbarte sich nun, auf dem Tisch vor uns liegend, unserem neugierigen Blick:


Da niemand so recht wusste, was tun, griff ich beherzt zum Messer und schnitt das kugelige Wesen in steter Erwartung eines Schmerzensschreies beherzt entwzei, derweil D.V. mutmaßte, es handle sich bestimmt "um eine Art Orange", was von A.A.S. mit skeptisch hochgezogenen Brauen und der Erwiderung "Klar, deshalb ist es ja auch grün!" erwidert wurde.
Kaum aufgeschnitten, offenbarte sich uns ein blässlich grünes Inneres, kontrastiert durch ein helles Zentrum, dem ein milchig-weißer Saft entschleimte:


Jedoch brachten weder der leicht holzige Geruch noch die Fingerprobe weitere Erkenntnisse, abgesehen vom extrem klebrigen Charakter der Flüssigkeit, so dass guter Rat teuer war.
Aber wie findet man über eine Internetsuche eine Frucht, die man nur gesehen hat? Schlicht wie ich bin, wusste ich mir zunächst nicht anders zu helfen, als bei Google "unbekannte Frucht" einzugeben, und siehe da: schon die erste Seite der Bildersuche zeigte unseren neuen Freund. Des Rätsels Lösung: es handelt sich um eine Milchorange, die Frucht vom...
"...Milchorangenbaum (Maclura pomifera), auch Osagedorn genannt, [...] eine Laubbaumart aus der Gattung der Maclura in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). [...]
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Osagedorns im Grenzgebiet von Texas, Arkansas und Oklahoma war zugleich auch das Siedlungsgebiet des Indianerstamms der Osage, nach denen der Baum benannt wurde. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Bögen wurde das Holz schon damals von den Indianern über das natürliche Verbreitungsgebiet hinaus gehandelt.
Die dornigen Bäume wurden früher als Hecken gepflanzt, um Rinderweiden zu umfrieden. Solange es noch keinen Stacheldraht gab, war Osage der 'lebende Zaunpfahl' für viele weiße Farmer, da sich der mit stacheligen Zweigen ausgestattete Baum ausgezeichnet zum Anpflanzen undurchdringlicher Hecken eignete. Diese Praxis endete erst mit der Einführung des Stacheldrahts. Das Holz wird aber heute noch für Pfosten und Zaunpfähle verwendet, da das Kernholz noch mehr als das der auch für diesen Zweck verwendeten Eichen enorm schädlingsresistent und witterungsbeständig ist.

(Quelle: Wikipedia.de)
Womit D.V. mit ihrer Orangenhypothese jedenfalls dem Namen nach Recht behalten hat. Respekt an die Botanikerin!

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