Tuesday, November 30, 2010

Hitchens bei BBC Newsnight Special

Ein gleichermaßen faszinierendes wie bestürzendes aktuelles Interview mit dem kahlköpfigen - weil vom Krebs befallenen - Christopher Hitchens, Autor von God Is Not Great:



Sunday, November 28, 2010

Konversion = Selbst-Versklavung?

Die Konversion von Tony Blairs Schwägerin Lauren Booth zum Islam ist Anlass für Herbert Londons klugen Artikel auf pajamasmedia.com, in dem er seufzend die Frage aufwirft, aus welchen Gründen sich Bürger westlich-säkularer Gesellschaften - zumal Frauen - entscheiden, Muslime zu werden:
"Some poor souls unable 'to find themselves' seek refuge in self-selected slavery. They are prisoners of their own vision. The West they see is morally bankrupt; Islam may be violent and harsh, but it does prescribe moral parameters. [...] what converts often confuse is culture and religion. The warmth a family confers is not the same as the demands of religious obedience."

Saturday, November 20, 2010

Unbekannte Frucht

Ein mysteriöses, nie zuvor gesehenes Etwas, unklar ob Tier ob Pflanze oder überhaupt irdischen Ursprunges, ward D.V. von ihrer Freundin S. übergeben und offenbarte sich nun, auf dem Tisch vor uns liegend, unserem neugierigen Blick:


Da niemand so recht wusste, was tun, griff ich beherzt zum Messer und schnitt das kugelige Wesen in steter Erwartung eines Schmerzensschreies beherzt entwzei, derweil D.V. mutmaßte, es handle sich bestimmt "um eine Art Orange", was von A.A.S. mit skeptisch hochgezogenen Brauen und der Erwiderung "Klar, deshalb ist es ja auch grün!" erwidert wurde.
Kaum aufgeschnitten, offenbarte sich uns ein blässlich grünes Inneres, kontrastiert durch ein helles Zentrum, dem ein milchig-weißer Saft entschleimte:


Jedoch brachten weder der leicht holzige Geruch noch die Fingerprobe weitere Erkenntnisse, abgesehen vom extrem klebrigen Charakter der Flüssigkeit, so dass guter Rat teuer war.
Aber wie findet man über eine Internetsuche eine Frucht, die man nur gesehen hat? Schlicht wie ich bin, wusste ich mir zunächst nicht anders zu helfen, als bei Google "unbekannte Frucht" einzugeben, und siehe da: schon die erste Seite der Bildersuche zeigte unseren neuen Freund. Des Rätsels Lösung: es handelt sich um eine Milchorange, die Frucht vom...
"...Milchorangenbaum (Maclura pomifera), auch Osagedorn genannt, [...] eine Laubbaumart aus der Gattung der Maclura in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). [...]
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Osagedorns im Grenzgebiet von Texas, Arkansas und Oklahoma war zugleich auch das Siedlungsgebiet des Indianerstamms der Osage, nach denen der Baum benannt wurde. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Bögen wurde das Holz schon damals von den Indianern über das natürliche Verbreitungsgebiet hinaus gehandelt.
Die dornigen Bäume wurden früher als Hecken gepflanzt, um Rinderweiden zu umfrieden. Solange es noch keinen Stacheldraht gab, war Osage der 'lebende Zaunpfahl' für viele weiße Farmer, da sich der mit stacheligen Zweigen ausgestattete Baum ausgezeichnet zum Anpflanzen undurchdringlicher Hecken eignete. Diese Praxis endete erst mit der Einführung des Stacheldrahts. Das Holz wird aber heute noch für Pfosten und Zaunpfähle verwendet, da das Kernholz noch mehr als das der auch für diesen Zweck verwendeten Eichen enorm schädlingsresistent und witterungsbeständig ist.

(Quelle: Wikipedia.de)
Womit D.V. mit ihrer Orangenhypothese jedenfalls dem Namen nach Recht behalten hat. Respekt an die Botanikerin!

Thursday, November 18, 2010

Der Bruder des Schweigens

Der Blick über den Tellerrand schärft den Blick für die eigene Rechtsordnung. Hierzulande lernt man beispielsweise schon im ersten Semester Jura, dass Schweigen keine Willenserklärung und erst recht keine Zustimmung darstellt. Ganz im Gegensatz dazu folgendes arabisches Sprichwort, das ich heute entdeckt habe:
".السكوت أخو الرضا"
(Das Schweigen ist der Bruder der Einwilligung.)
Inwieweit dies in den Rechtsordnungen arabischer Länder auch rechtliche Geltung hat, weiss ich nicht. Aber die Existenz des Sprichworts spricht bereits für sich.

Tuesday, November 16, 2010

Ein Druckerzeugnis IV

Auf der Toilette sitzend kann man die Kleinanzeigen der zitty am besten lesen. Und sich darüber wundern, was die Klavierlehrerin wohl meint, wenn sie schreibt:
"Auch Menschen mit Notenaversionen sind willkommen."
Was, zum Teufel, sind denn bitte Notena-Versionen? zermartere ich mein Resthirn, bevor mir aufgeht, dass tatsächlich Noten-Aversionen gemeint sind.
Unfassbar, diese Leute mit ihren Bindestricha-Versionen...

Friday, November 5, 2010

Bonaparte - Too Much

Das ist ein richtiger Knaller (und wäre er von mir, ich würde ihn B.J. widmen!):

Saturday, October 9, 2010

Thursday, September 23, 2010

Bemakelung

Heute ein Artikel in der Zeit, der mir aus der Seele spricht!
Zur Vorgeschichte: Um in Berlin eine Wohnung zu finden, ist - selbst in dem Fall, dass man sich die Wohnung über ein Portal wie Immobilienscout24 rausgesucht hat, und selbst dann, wenn man zunächst direkt mit Vermieter oder Verwalter Kontakt aufgenommen hat - fast immer die 'Abwicklung' über einen Makler erforderlich. Dessen Aufgabe, für die er bei Vertragsabschluss satte 1,5 bis 3 Nettokaltmieten Außenprovision kassiert, besteht darin, die Wohnung aufzuschließen, die aufgrund der Portalsuche bereits bekannten Daten zu bestätigen, einen Interessentenbogen auszuhändigen und die Wohnung zuzuschließen. Das war's.
Wäre nicht allein das schon Grund genug, dem Makler aus dem Wege zu gehen (wenn man nur könnte!), verschärft sich das Ganze noch dadurch, dass fasst alle Berliner Makler, die ich kennenlernen durfte, durch ihr oft leider ziemlich überhebliches und teilweise sogar demütigend-arrogantes Verhalten zum Ausdruck brachten, auf mich als Wohnungssuchenden gar nicht angewiesen zu sein - schließlich gibt es ja noch mindestens zehn andere Interessenten für jede halbwegs zumutbare Wohnung, wozu also einen Finger rühren?
Der Höhepunkt war aber die Maklerin, die mir die Vermittlung einer wirklich schönen Wohnung zusagte, sich dann trotz zwischenzeitlicher Rückfrage-Mails geschlagene zwei Wochen lang nicht meldete, nur um mir dann eine Email zu schicken mit dem lapidaren Satz "Leider haben sich die Vermieter für einen anderen Bewerber entschieden.". Bis dahin war mir allerdings nicht klar, dass ich noch in Konkurrenz stand, und insbesondere hatte ich erwartet, dass die Maklerin sich bemüht, den Vertragsabschluss schnell und in steter Rücksprache mit mir herbeizuführen. Pustekuchen!
Deshalb spricht mir der eingangs angesprochene Zeit-Artikel Wem dienen Immobilienmakler? von Tina Groll (nebst darunter zu findenen Leserkommentaren) aus der Seele, insbesondere wenn die berechtigte Frage aufgeworfen wird:
"Warum soll der Wohnungssuchende eigentlich für die Vermittlungsleistung durch einen Dritten zahlen, wenn doch der Eigentümer einen Mieter finden will? Doch wer schön wohnen möchte, zahlt eben – und ärgert sich. Besonders dann, wenn der Makler seine Rechnung schreibt, ohne wirklich eine Dienstleistung erbracht zu haben."

Wednesday, September 22, 2010

Crazy And Sour Times

Hier zwei sehr geile handgemachte Coverversionen von zwei eher elektronischen Originalen:


Ray LaMontagne - Crazy (Original von Gnarls Barkley)


Bryn Christopher - Sour Times (Original von Portishead)

Monday, September 20, 2010

3 x Ray

Ray LaMontagne ist weiterhin eine Offenbarung - und ich hoffe, er kommt bald nach Europa, um Konzerte wie dieses zu geben (meinetwegen auch ohne Streicher und Band, Hauptsache er kommt endlich rüber!):


Ray LaMontagne - Till The Sun Turns Black


Ray LaMontagne - Trouble


Ray LaMontagne - Be Here

Bryn Christopher - The Quest (unplugged)

Das ist das Schöne am Leben - es gibt immer wieder Grandioses zu entdecken! Bryn Christopher, die männliche Marla Glen, ist ein richtiger Kracher und rockt wie Sau...

Sunday, September 19, 2010

Triticaca

Eine Runde von Erwachsenen am Tisch mit der achtjährigen F.A., man isst mexikanische Bohnen und packt seinen Koffer. Dann irgendwann das Zeichen zum Aufbruch, weil es schon fast halb neun ist, und F. für ihren Sachkundetest am nächsten Morgen ausgeruht sein muss. Auf Nachfrage erklärt sie, dass es um Getreidesorten gehen wird. "Erzähl doch mal, was es da so gibt!", bittet der Vater, und F. zählt auf: "Mais, Roggen, Weizen, Hafer, Triticale..." Fragender Blick der Runde und wie aus einem Munde die Frage: "Was... ist... Triticaca?" Die kleine F. schlägt leicht genervt die Augen nach oben und sich die Hände vor dem Kopf und erwidert mit einem Grinsen: "Das heisst Triticale! Sieht aus wie Gerste, nur sind die Grannen drei bis fünf Zentimeter lang! Ist doch klar!" Sagt's und lacht sich schlapp über unsere Unwissenheit.

Fitnesscenter daheim

Ich sag's ja immer wieder gern: der Club ist überflüssig, wenn man nur das entsprechende Mobiliar hat. Oder anders gesagt: Der Schrank im Haus ersetzt die Dips-Maschine...

Thursday, September 16, 2010

Alles easy, ey!

Für den Fall, dass man mal (wieder) in die Verlegenheit kommt, umzuziehen, aber keine Lust hat, den Kram selber zu wuchten, kann ich den Service von umzug-easy sehr empfehlen: wenn man seine Kriterien eingegeben hat, wird man innerhalb von weniger als 24 Stunden sowohl von telefonischen als auch von Mail-Angeboten einer Vielzahl von Umzugsunternehmen geradezu überschwemmt!

Wednesday, September 15, 2010

Trickreiche Sowjets

Hier zwei wunderschön-verträumte, sehr surreale Trickfilmmärchen aus der Sowjetzeit, die ich immer wieder genieße. Mit großem herzlichem Dank an Frau Dr. A.A.M.!

Yuri Norstein - Igel im Nebel

Eduard Nazarow - Es war einmal ein Hund

Backenfutter

Bei tagesspiegel.de findet sich unter dem Titel Volk unter Drogen ein lesenswerter Artikel darüber, wie der weit verbreitete Konsum der vor allem im Jemen vorkommenden Naturdroge Qat die jemenitische Gesellschaft schwächt:
"Nach Schätzungen der Weltbank kauen 90 Prozent aller Männer in Sanaa Qat, im übrigen Land sind es drei Viertel. Auch der Anteil der Frauen wächst und liegt bei einem Drittel. Längst hat der bittere Drogensaft die 23 Millionen Einwohner in ein Teilzeitvolk verwandelt. [...] Immer tiefer müssen die Brunnen gebohrt werden, um an das unersetzliche fossile Grundwasser für die unersättlichen Qat-Plantagen heranzukommen. Mit den Wasservorräten aber schrumpft die Anbaufläche für Gemüse und Obst. Ein Drittel der Jemeniten hat nach Angaben des Welternährungsprogramms inzwischen nicht mehr genug zu essen, weil die Bauern mit Qat fünfmal mehr Geld verdienen als mit Kaffee, Kartoffeln oder Getreide."

Herr & Hund - ein Idyll? V

Wednesday, September 8, 2010

Chema Madoz

Und noch ein Dankeschön an G.S., der mich mit einem (Photo-)Künstler bekannt gemacht hat, dessen Person und Werk in Deutschland bislang nur wenigen ein Begriff ist und dessen Photographien unter dem Titel The Object's Dream unlängst in Museum für angewandte Kunst Frankfurt zu sehen waren: Chema Madoz.
Wie der Name der Ausstellung schon verrät, spielt Madoz in seinen von großer Ästhetik geprägten Werken mit meist gegenständlichen Objekten, indem er sie auf oft sehr humorvolle Weise in ungewöhnliche Zusammenhänge stellt und ihnen so eine neue, durchaus auch ihrer ursprünglichen entgegengesetzte Bedeutung verleiht.
Zur Veranschaulichung hier drei Beispiele:




All denjenigen, die von Madoz' Bildern so fasziniert und begeistert sind wie ich, empfehle ich den Kauf des bei photobolsillo verlegten Bildbändchens, das man derzeit noch für € 12,- über das Museum für angewandte Kunst Frankfurt beziehen kann.

Tuesday, September 7, 2010

You Get A Kick Out Of Me

Vielen Dank an G.S., der sich viel Zeit genommen hat, uns beim Training zu fotografieren! U., Ö. und das Team freuen sich schon auf die Bilder...

Na putu (Jasmila Žbanić, 2010)

Nachdem ich gemeinsam mit N.S. Jasmila Žbanićs Drama Na putu (dt. Titel: Zwischen uns das Paradies) gesehen habe, hier ein paar Worte dazu:
Luna und Amar sind ein unverheiratetes Paar, sie ist Flugbegleiterin, er Fluglotse, sie leben zusammen in Sarajevo, sie wollen schon seit langem ein Kind. Und sie sind bosnische Muslime. Was aber zunächst keine große Rolle spielt, zwar fallen hin und wieder formelhaft dahingesagte Zu-Sätze wie „Allah sei gedankt“ oder „Möge Allah dich behüten“, doch spielt die Religion keine wichtige oder gar übergeordnete Rolle im von Offenheit und Genussfreude geprägten Leben der beiden.
Das ändert sich erst, als man Amar dabei erwischt, wie er während des Dienstes Alkohol trinkt und ihn daraufhin vorübergehend vom Job suspendiert – unter der Auflage, innerhalb von sechs Monaten abstinent zu werden, um sich wenigstens einen Bürojob zu erhalten. Als der von verschiedenen erfolglosen und auch von der wohl auf seiner eingeschränkten Zeugungsfähigkeit beruhenden Kinderlosigkeit frustrierte Amar im wahrsten Sinne des Wortes mit Bahir zusammenstößt, einem Mitkämpfer aus seiner damaligen Einheit im Bosnienkrieg, der mit langem schwarzen Bart und tief verschleierterter Frau auftritt, ergibt sich für ihn die Chance, in einer Art ländlichen Muslim-Resort als, wie er Luna versichert, „Computerlehrer für Kinder“ tätig zu werden. Obwohl sie ihn bittet, sich etwas anderes zu suchen und nicht in so ein „wahabitisches Terrorcamp“ zu gehen, entscheidet er sich dafür.
Und als er wiederkommt, zeugt nicht nur die Länge seines Bartes davon, dass sich in seinem Inneren einiges geändert hat. Luna muss eine Entscheidung treffen – für oder gegen eine Zukunft mit dem sinnenfrohen Mann, der sie verließ, um als frommer Gläubiger zurückzukehren. Als sie feststellt, dass sie schwanger ist, spitzt sich die Situation zu.
Damit ist in kurzen Worten die Exposition des Films umrissen und bereits angedeutet worin es dem Film im folgenden geht – um einen Kultur- und Religionskonflikt im Mikrokosmus von Partnerschaft und Familie und um die heutige Situation der bosnischen Muslime vor dem Hintergrund des geschichtlichen, aber in den Köpfen und Herzen immer noch aktuellen Bosnienkrieges.
Dabei beweist der Film seine größte Stärke darin, dem Zuschauer nicht schwarzweissartig vorzugeben, welcher Sicht er zustimmt und auf wessen Seite er sich sieht, indem vorurteilsfrei sowohl Luna als auch Amar die Chance gegeben wird, sich ernsthaft zu ihrer jeweiligen Weltsicht zu bekennen und die jeweils andere zu kritisieren, ohne dabei aber ständig Klischees zu bedienen. So erlaubt der Film eine weit über ihn hinausreichende Deutung und persönliche Auseinandersetzung mit der Problematik der Religiosität im Zeitalter von behauptetem Werteverfall auf der einen und religiös-ideologischer Radikalisierung auf der anderen Seite.
Die ordentlichen, von der grottigen deutschen Synchro nur geringfügig beeinträchtigten Schauspielerleistungen sowie insbesondere die Kameraarbeit, die hie und da kurze, atemberaubende Blicke auf das wunderschöne Sarajevo erlaubt, machen Na putu zu einer echten Empfehlung.

Wednesday, September 1, 2010

Gemischtes Doppel mit Händel & Halvorsen

Auf den ersten Blick neigt man vielleicht dazu, das Video gar nicht erst ernst nehmen zu wollen - ein Cellist spielt 'mit sich selbst', noch dazu auf einer Violine, die er wie ein Cello hält. Pfff!
Aber dann klickt man doch auf Play, nur so aus Neugier, und lauscht vom ersten Ton an atemlos und verzaubert Wells Cunningham bei seiner virtuosen und vor allem wunderschönen Interpretation der von Johan Halvorsen arrangierten, von Händel ursprünglich für Cembalo komponierten Passacaglia für Cello und Geige...

Monday, August 30, 2010

Dein Bus, mein Bus, unser Bus

Stern.de berichtet heute in dem Artikel Mitfahrzentrale im XXL-Format über das Reisebusportal DeinBus.de - und das klingt wirklich gut:
"Mit überteuerten Fahrpreisen, die auch mit einer 'BahnCard 50' nicht angemessen werden, vergrault die Deutsche Bahn ihre Kunden und schließt ganze Gesellschaftsgruppen von der schnellen Fahrt auf der Schiene aus. Drei Friedrichshafener Studenten haben hier eine Marktlücke entdeckt. Im Ausland haben sie weite Strecken mit dem Fernbus zurückgelegt und wurden positiv überrascht. Schnell war ihnen klar: Deutschland braucht ein eigenes Fernbussystem. [...] Im März 2009 wurde 'DeinBus' gegründet. Ein Onlineportal, auf dem Reisende ihre Strecken selbst wählen und organisieren können. Sobald ausreichend Personen (etwa 10-20) mit demselben Fahrziel gefunden werden, kann es losgehen. In Kooperation mit Busunternehmen werden die Fernbusfahrten dann organisiert."
Eine Alternative zur Mitfahrgelegenheit? Erfahrungsbericht folgt!

Saturday, August 28, 2010

Hatchet II

Ein kleiner Gruß an F.L., S.B. und S.H. sowie D.V. und S.E., in deren Beisein ich den ersten Hatchet genießen durfte...

Thursday, August 26, 2010

Maugham - Der Magier

Nachdem ich das 'Vergnügen' hatte, W. Somerset Maughams "parapsychologischen Roman" The Magician zu lesen, erlaube ich mir eine kurze Kritik dazu:
Nach vor allem sprachlich gelungenem kurzen Auftakt fällt das Werk ab und verflacht zu einem Wechselspiel zwischen langatmigen und endlosen Monologen über Mystik und Mythologie auf der einen und einer hanebüchenen, unglaubhaften und sehr konstruierten Thrillerhandlung auf der anderen Seite. Bis auf die eigentliche Hauptfigur Oliver Haddo - und die auch nur mäßig - bleiben alle Charaktere blaß und uninteressant:
Es ist schlicht egal, was aus dem oberflächlichen und gegenüber jeder Begeisterung immunen Arthur, seiner allenfalls die Tiefe eines Abziehbilds erreichenden Verlobten Margaret, der sich aufs Stichwortgeben beschränkenden Susie und dem großväterlich-professoral agierenden Alchemieberater Dr. Porhoët wird - es ist egal, weil alle Figuren in erster Linie mit ihrem Wohlstand und ihrer unmäßigen Langeweile hadern und nur der feiste Teufel Haddo etwas Abwechslung in ihr spießiges und im Grunde trostloses Leben zu bringen vermag, eine Abwechslung, die allerdings für den armen Leser keine ist, da die schwülstigen Gespräche schon nach kurzer Zeit so nerven, dass man sich fragt, was belastender ist: die Beschreibungen der okkulten Welt oder der realen.
Das hollywoodkompatible Ende gibt dem leidvoll duldsamen Leser dann den Rest.
Einen Pluspunkt gibt es - mit viel Wohlwollen - für die durchaus feinsinnig-ironische Beschreibung der Pariser Künstler in der Gaststätte. Mehr davon hätte dem Buch gutgetan.
Der Rest ist so unbedeutend und nichtssagend wie Margaret Dauncey.

Monday, August 23, 2010

Überschwemmung in Pakistan / Spenden

Ich habe mich übrigens entschlossen, der Empfehlung der ARD in der Anne Will-Sendung vom 22.08.2010 zu folgen und über das
Bündnis Entwicklung Hilft
Ktonr 51 51
BLZ 370 205 00 (Bank für Sozialwirtschaft)
Verwendungszweck: ARD Pakistan

für die Menschen in Pakistan zu spenden.

Die ʾāyatu-l-kursī einmal anders...

Zu recht fragt sich Autorin Nicole in ihrem Beitrag auf muslimahmediawatch.org, weshalb in einer iranischen Medienkampagne die hijablose Muslima als Stuhl mit drei Beinen verglichen wird:
„Because we as women are somehow incomplete without hijab? Lacking in a solid foundation? Because we can’t be used to sit on? Clothes can do all that? Really?“
Auch die weiteren dort vorgestellten Kreationen entbehren nicht einer zweifelhaften Komik – und wären sie nicht ernst gemeint, man könnte über sie lachen!

Saturday, August 21, 2010

Mitfahrgelegenheiten

Ich bevorzuge Mitfahrgelegenheiten seit ca. zehn Jahren vor allem deshalb, weil die Bahn unverschämt und unangemessen teuer ist. Ein äußerst angenehmer und bereichernder Nebeneffekt ist, dass man oft hochinteressante Menschen und ihre Geschichten kennenlernt - und mit manchem oder mancher auch über die Fahrt hinaus Kontakt hält.
So bekam ich bei der heutigen Mitfahrt von Berlin nach Braunschweig nicht nur die Gelegenheit, erstmals einen seine Einstellung offen nach außen tragenden SHARP kennenzulernen (trotz Lektüre des Buches Skinheads von Farin und Seidel-Pielen hatte ich immer gedacht, die gäb's gar nicht in echt)...


...sondern hatte auch die Ehre, den Braunschweiger Lion Lawrence Williams kennenzulernen...


...und mich von ihm und den Mitreisenden unter anderem über das Partyleben in Berlin und das Fastfoodleben in den Staaten informieren zu lassen - und nebenbei noch zwei Freikarten für das nächste Lions-Spiel zu ergattern.

1000mal fotografiert...

...1000mal ist nix passiert. Bis man dann selbst das erstemal davorsteht und sich der beeindruckenden Wirkung der Gebäude und ihrer Bedeutung nicht entziehen kann:

Reichstag, Berlin

Bundeskanzleramt, Berlin

Eine Botschaft aus Mexiko

Nach dem Altbau-Klassizismus-Overload, dem man in Berlin unweigerlich ausgesetzt wird, empfinde ich die sachlich-klare und zurückgenommene Architektur der mexikanischen Botschaft trotz ihrer Dynamik als Ruhepause für die Augen:

Wartezeitverkürzung

Die kleinkünstlerische Alternative zum Scheibenputzen - dieses Mädchen jongliert während der Rotphase und sammelt dann kurz vor Grün mit ihrem Hut die Kollekte ein:

Im rosa Winkel

Es klingt fast wie ein Wunder, dass die schwullesbische Szene nach ihrer Blütezeit in den 20ern auch heute wieder um den Schöneberger Winterfeldtplatz herum äußerst lebendig ist - nachdem ihr unter den Nazis zunächst der Garaus gemacht worden war, woran diese Gedenktafel an der U-Bahn-Station Nollendorfplatz erinnert:

Monday, August 16, 2010

Ein Druckerzeugnis III

Woher nur die Angst vor Bindestrichen?, frage ich mich immer wieder, vor allem, wenn ich auf Druckerzeugnisse stoße mit Begriffen wie 'Altbaucharme' oder 'Moniereisen' und beim zügigen Lesen kurz innehalte, um mich zu fragen, wer oder was Altbauch-Arme hat und welcher besondere Service wohl auf Monie-Reisen geboten wird, bevor mir aufgeht, dass tatsächlich Altbau-Charme und Monier-Eisen gemeint sind!

Ein Spaziergang durch Schöneberg

Wohin des Wegs? X

Ich würde sagen: alle drei Ziele klingen gut!

Saturday, August 14, 2010

Pink Leut'

Smalltalks gehören zu jeder Party wie Alkohol und Musik. Die Erfahrung lehrt, dass je näher sie an Sonnenaufgang liegen, sie oft eher smaller als small werden und sich ab einem bestimmten Zeitpunkt quasi nur noch um Nichts drehen. Aber das macht nichts. Das ist so, das ist okay.
Wenn sich jedoch drei Partypeople um fünf Uhr morgens auf der Straße direkt vor meinem Fenster engagiert brüllend über die Frage streiten, ob "Pink etwas anderes als Rosa" ist oder nicht, ist sogar die Grenze meiner südstraßengeübten Toleranz eindeutig und weit überschritten.
Denn beides sind ganz schreckliche Farben.

Friday, August 13, 2010

Nichtmuslime aufgepasst!

Bei aller Vorsicht und politisch korrekten Rücksichtnahme auf die religiösen Gefühle meiner Mitmenschen konnte ich im Gespräch mit dem türkischen Dönermann von um die Ecke doch nicht verhindern, dass mir der - aus unislamischer Sicht durchaus nicht unwahre - Satz "Im Ramadan ist nach Sonnenuntergang ja die Hölle los!" über die Lippen kam. Nur gut, dass er mir im Gegenzug zum Kauf eines Lahmacuns und zweier Böreks diese Frevelhaftigkeit gnädig verzieh...

Tuesday, August 10, 2010

Die Brücke überqueren

Was ist das Besondere an der türkischen Musik, dass jedesmal, wenn ich sie höre - sei es im klassischen oder im pop-Gewand, in elektronischer oder handgemachter Art, balladesk oder rockig oder jazzig oder oder oder - die Gänsehaut unvermeidlich ist? Ist es die wunderschöne türkische Sprache, die erst im Gesang richtig zur Geltung kommt, ist es ihre orientalische Harmonik, Rhythmik, Melodik, ihre Instrumentation?
Eine Antwort auf diese Fragen hatte ich mir erhofft, als ich mir heute zum erstenmal Fatih Akıns Crossing The Bridge - The Sound Of Istanbul ansah - nur um am Ende einer delirischen Reise durchs musikalische Istanbul gemeinsam mit dem Istanbulreisenden Axel Hacke feststellen zu müssen, zwar der Antwort kein Stück näher gekommen zu sein, aber eine neuerliche Bestätigung dafür erhalten zu haben, wie vielseitig und atemberaubend türkische (und kurdische) Musik sein kann, was die folgenden zwei Beispiele anschaulich (oder anhörlich) belegen:


Orhan Gencebay


Brenna MacCrimmon und Baba Zula

Sunday, August 8, 2010

Es laust der Affe...

Frau R. aus L. in B. besucht die A. aus H. und schickt pittoreske Grüße:


Saturday, August 7, 2010

Heinerfest zum 30sten!

Auch das diesjährige Heinerfest war ein großer Spaß mit frohem Wiedersehen! Zur Besonderheit der runden 30 ward dem Hinner neben vielem anderem (reichend von Handreichungen und Umarmungen bis hin zu Küssen und Unerwähntem) diesmal noch kein Ehren(mahn)mal errichtet, sondern zum fürstlichen Ehrenmahle eine dero kompendial-ausführliche Ehrenschrift überreicht, über die sich der Gigger gar trefflich freuen tat.
Aber auch dies war nur ein kleines Mosaiksteinchen im fürwahr großartigen Geburtstagsfeiergebäude. Lachen, Beisammensein, Essen und nachtlange Gespräche zwischen der Hitze des Grills und dem Schein des Lagerfeuers, untermalt von den verstrahlten Klängen einer gut verstimmten Guitare bildeten eine Festivität, die an freudiger Intensität keinen Vergleich kennt.
Ein aus tiefstem Herzen kommender Dankeswunsch an den Metermann - dafür, dass es dich gibt, und darauf, dass es noch viele feste Feste geben wird!

Wednesday, August 4, 2010

Splitter XXIV

Ganz passend stolpere ich heute - nachdem ich vor einigen Tagen Christopher Nolans Inception gesehen habe - über folgenden Satz:
"'Was ist die Welt anderes als ein Bild? Das Leben selbst ist nur ein Symbol. Wenn Sie uns sagen können, was Wirklichkeit ist, müssen Sie ein weiser Mann sein.'"

(W. Somerset Maugham - Der Magier)

Saturday, July 31, 2010

Idil Üner - Güneşim

Nachdem ich gemeinsam mit A.B. Fatih Akıns wunderbaren Film Im Juli zum wiederholten Male genießen durfte, möchte ich die Gelegenheit nutzen, eines der schönsten Liebeslieder, die ich kenne, zu posten - inclusive seiner deutschen Übersetzung:


Güneşim ayım sana ışık olsun
Sıcak kumum yoluna açık olsun
Okşarım tenini rüzgarlarımla
Susuz kaldı sularım dudaklarına

Ah o gözlerin
Arasın beni izlesin peşime düşsün
Ah o dudakların
Gelsin bulsun tatsin ve öpsün beni
Die Lyrics auf deutsch:
Meine Sonne und mein Mond sollen dir ein Licht sein
Meine warme Hoffnung soll deinem Weg offen sein
Ich streichle deinen Körper (deine Haut?) mit meinem Hauch
Meine Lippen sind durstig geblieben an deinen Lippen

Ah!, deine Augen
Sollen mich suchen und mir folgen
Ah!, deine Lippen
Sollen kommen, mich finden, mich schmecken und küssen

Sunday, July 18, 2010

Splitter XXIII

"Ledyard war Amerikaner. Er spielte Geige und schielte stark. Voher hatte er mit James Cook den Pazifik überquert, er hatte die Anden erwandert, er war zu Fuß durch Sibirien bis Jakutsk gekommen. Ich habe die ganze Welt unter den Füßen gehabt, sagte er, die Furcht verlacht und Gefahren verhöhnt. Horden von Wilden, glühendheiße Wüsten, den eiskalten Norden, das ewige Eis und die tobende See habe ich unbeschadet überstanden. So gut ist mein Gott zu mir! Zwei Wochen nach der Landung in Kairo starb er an Amöbenruhr."

(T. C. Boyle, Wassermusik)

Thursday, July 8, 2010

Tuesday, July 6, 2010

Mikhail Pletnev verhaftet!

In Pattaya hat die thailändische Polizei einem Artikel der gazeta.ru vom heutigen Tag zufolge Mikhail Pletnev festgenommen. Der russische Pianist wird des sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Besitzes von Kinderpornographie verdächtigt.
Ich habe Pletnev sowohl als Pianist als insbesondere auch als Dirigent sehr geschätzt. Umso heftiger natürlich die abermalige Erkenntnis, dass der Abgrund schwerstkrimineller sexueller Neigungen hinter jeder noch so glänzenden Fassade zum Vorschein kommen kann...

Friday, July 2, 2010

Manche Menschen haben keine Lieder

Traurig, aber immer wieder wahr - Muslime, die Musik unter Berufung auf Qur'an Surah 31 Ayah 6, diverse Ahadith und Tafasir als islamrechtlich haram einstufen, und sich und ihre Kinder der erfüllenden Freude an dieser höchsten aller Künste berauben:
"Muslim pupils are being withdrawn from music lessons because some families believe learning an instrument is anti-Islamic. The move comes despite the subject being a compulsory part of the national curriculum."

(Quelle: MailOnline)

Thursday, July 1, 2010

Wishful Thinking IV

Limerick aus aktuellem Anlass

There was an Old Man of Berlin,
Whose form was uncommonly thin;
Till once, by mistake,
Was mixed up in a cake,
So they baked that Old Man of Berlin.

Tuesday, June 29, 2010

Age Of Enlightenment III

Nach der Braunschweigischen Landessparkasse hat nun auch die Stadt Braunschweig - Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz - auf meine Kritik an der Beleuchtung des Nord/LB-Towers reagiert - und sich zugegeben überraschend viel Mühe damit gemacht, deren immissionschutzrechtliche Zulässigkeit zu prüfen... und im Ergebnis zu bejahen:



Na gut. Ich gebe auf. Trostpflaster: sollten die von vielen Kommunen angekündigten drastischen Sparmaßnahmen tatsächlich vorrangig Einbußen bei der nächtlichen Straßenbeleuchtung mit sich bringen, würde ich gleichwohl immer nach Hause finden - frei nach dem Motto: Folge dem roten Licht!

Friday, June 25, 2010

Ein Jahr nach seinem Tod...

...fällt mir dieses Bild ein, dass ich 2005 in einem ägyptischen Dorf geschossen habe:

Thursday, June 24, 2010

Großer Sprung (nach vorn?)

Auf dem Vorplatz des neuen Bahnhofsgebaeudes von Uppsala lassen sich aerials und flip tricks hervorragend ueben:

Wednesday, June 16, 2010

Ray LaMontagne - All The Wild Horses

Als Tommy Gavins verunfallter Sohn Connor in der vorletzten Episode der zweiten Staffel von Rescue Me seinen schweren Verletzungen erliegt und alles, was sich zuvor an trügerischer und fragiler Hoffnung aufgebaut hatte in der Familie, zerfetzt und zu Boden geschmettert wird, erklingt im Hintergrund ein Song, dessen Schlichtheit und Traurigkeit mich bereits beim ersten Hören unmittelbar und zutiefst anrührte - Ray LaMontagnes All The Wild Horses vom Album Trouble. Seitdem bekomme ich das Lied nicht mehr aus dem Kopf.

Mir geht ein Licht auf!

Heute wurde ich erleuchtet - und mir ist klar geworden, was die mysteriöse gigantische Tesafilm-Rolle zu bedeuten hat. Sie ist Teil des 3.Braunschweiger Lichtparcours...


...anlässlich dessen vom 19.06. bis zum 30.09.2010 Lichtinstallationen entlang des Braunschweig umrundenden Flusses, der Oker, zu sehen sein werden. Darunter zum Beispiel diese:


Tuesday, June 15, 2010

Harte Jungs mit weichen Händen

Und wehe, irgend einer sagt nochmal, Badminton sei ein Sport für Softies - so sieht (m)eine Hand heute nach zwei eisenharten mehrsätzigen Matchen vom Vortag aus (vielleicht sollte ich mir aber auch einfach einen neuen Schläger holen):

Monday, June 14, 2010

Tuesday, June 8, 2010

Was zum...?!

Diese gigantische Tesafilm-Rolle steht seit kurzem am Hohetorwall in Braunschweig in der Nähe des Klinikums Holwedestraße, und keiner weiß, warum - aber jeder dreht sich danach um: