Wednesday, May 5, 2010

Home, Sweet Home!

Wer wie meine Wenigkeit in der Südstraße und damit im sogenannten ‚Disco-Viertel’ Braunschweigs lebt, der darf sich über die vor allem am Wochenende oft extremen akustischen und olfaktorischen Emissionen nicht beschweren – denn die gehören einfach dazu.
Wobei ich zugebe, dass die Disziplin des 'Niederpinkelns' der historischen Stadtmauer Gieselerwall zumindest fragwürdig ist:

(Quelle: braunschweig report vom 28.04.2010.
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.)

16 comments:

  1. ich hatte mal bei uns an die kirche gepinkelt und wurde vom ordnungsamt 'erwischt'. musste irgendwas wie 40 (50?) euro blechen. fand ich ne schweinerei. freiluftpinkel-terrorismus hat meine volle unterstützung!

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  2. Zu Bob: wo wohnst Du, ich muss grade
    zu Laertes: wo ist der Link dieser dunklen Szene-Site?
    Gabriel

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  3. @Gabriel:
    Dir sag' ich gar nichts, bevor du nicht endlich mal wieder mit laufen kommst... Fauler Sack!

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  4. Bin ich hier der einzige, der sich ob der Hirnlosigkeit der diskutierten Lösungsansätze an den Kopf fasst? Wenn die Blase voll ist und es weit und breit keine öffentliche Toilette gibt, dann bringen repressive Methoden gar nichts!

    Ja, asoziales Verhalten macht auch mich wütend. Die Rücksichtslosigkeit von Randalierern, die noch nicht einmal kurz daran denken, dass die Flasche die sie zerdeppern, einem anderen Menschen vielleicht den dritten Schlauchwechsel im Monat kosten und das Erbrochene an der Türklinke an dem Eingang eines Hauses haften, in dem Leute wohnen, findet bei mir daher kein Verständnis.

    ABER: Ich selbst finde mich immer wieder mit der Situation konfrontiert, voll eines bestimmten Dranges durch die Stadt zu laufen und ums Verrecken keine öffentliche Toilette zu finden - noch nicht einmal eine bezahlte! Und das Gastronomien und andere Etablissements irgendwann ungerne reine Pinkelgäste sehen, wenn sie zu oft frequentiert werden ist auch verständlich. Ist ja auch nicht deren Aufgabe diesem öffentliche Anliegen abzuhelfen.
    Kein Wunder: Seit den 1980er Jahren werden die in Deutschland ohnehin nicht dicht gesäten Toiletten im Zuge allseitiger Sparmaßnahmen immer mehr abgebaut. Tendenziell wird jeglicher Service im öffentlichen Raum seid Jahren abgebaut: die privatisierte Telekom baut die öffentliche Telefonzellen ab, die privatisierte Post die Briefkästen, Banken und Sparkassen ihre Filialen usw. Alles wird aus Kostengründen ausgedünnt. Und dabei war es um Bänke und andere Sitzmöglichkeiten sowie Toiletten hier ohnehin traditionell nicht gut bestellt, und jetzt werden auch diese abgebaut! Laufe ich durch mir bekannte Städte, dann sehe ich immer wieder nicht nur Stellen an denen mal eine Telefonzelle stand oder mal eine Bankfiliale war, sondern ich laufe auch an abgebauten oder geschlossenen öffentlichen Toiletten vorbei.
    Selbst auf Bahnhöfen, die seit hundert Jahren durch Wartesaal und Toilette gekennzeichnet waren, muss man heute beides oft vergeblich suchen. Ja, sie sind deutlich sauberer geworden über die 1990er, auch Dank der Privatisierung, aber dafür haben sie sich auch in Einkaufsmeilen verwandelt und wer einige Stunden auf den Anschlusszug warten muss, sitzt meist in der Kälte auf einem Drahtgeflecht, bei dessen Konzipierung dem Designer wohl gesagt wurde "Der Draht soll sich den Sitzenden in den Arsch bohren! Mach es so ungemütlich und die Form so unergonomisch, dass die abgewrackteste Regionalbahn einem wie die ICE Luxusklasse vorkommt. Ach ja, und es soll schlafuntauglich sein - wegen der Penner und so...".
    Und Toiletten? Fehlanzeige! Ein Verwandter suchte mal minutenlang vergeblich... bis er heraus fand, dass es jetzt "McClean" heißt...

    Zusammenfassend: Es gibt keine öffentlichen Toiletten mehr erst recht keine kostenlosen! "Keine" ist hier natürlich eine dramatische Überzeichnung. Doch in jedem Fall ist deren Dichte objektiv sehr gering. Ich habe mal sogar einen Artikel gelesen, in dem Stand, dass sich praktisch keine Stadt an die Minimalvorgabe hält, wonach in Stadtzentren eine öffentliche Toilette nie mehr als so uns so viele Meter entfernt sein darf!

    Wenn mich also einer fragen würde, was man gegen Urinieren an Häuserwände tun kann, dann wäre meine erste Antwort: Richtet verdammt nochmal mehr öffentliche Toiletten ein! Ja, genau in die Partymeile, denn offenbar werden sie genau dort gebraucht!
    Erst wenn man Leuten die Möglichkeit bietet, sich auch zu später Stunde legal zu erleichtert, kann ihnen vorwerfen wenn sie es trotzdem illegal tun. Ganz nach dem Motto: Impossibilium nulla obligatio est.
    Erst DANN kann man darüber nachdenken mit, mit Polizeihunden ausgerüsteten Pinkelpatroullien und erhöhten Bußgeldern den Wand- und Buschpinklern auf den Leib zu rücken.

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  5. @Tholomaios:
    Dein Wort in Stadtrats Ohr!

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  6. @Gabriel: In Kaiserslautern. Das mit der Kirche war bei der WM. Da waren sogar Pissbuden aufgestellt, aber viel zu wenige und mit Schlange davor. Sorry, wenn's muss, dann muss es. Das schlimmste war mal im Zug auf der Rückfahrt von Heidelberg, da war das einzige Klo abgesperrt, musste mich mitten in einem (zum Glück leeren) Abteil entleeren (danach war es nicht mehr leer).
    Was passiert eigentlich schlimmes, wenn man an eine Hauswand pinkelt? Wäscht es der Regen nicht wieder ab? Fällt mir gerade nix ein, warum man sich darüber aufregen sollte...bei Gebüsch oder so noch weniger. Hunde kacken mitten auf den Bürgersteig, das finde ich schon etwas widerlicher.

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  7. @Bob:
    Es stinkt und ist unhygienisch. Und bei Hauseingängen und Hofeinfahrten kommt Regen eher selten vorbei. Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob Urin auf Mauerwerk so harmlos wirkt, wie von dir vermutet.
    Interessanterweise soll Urin aber "über Jahrtausende als Reinigungsmittel eingesetzt" worden sein (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Urin#Verwendung_von_Urin).

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  8. Na also. Klarer Fall: Kein Bürgertum-Terrorismus, sondern Gebäudereiningung!

    btw:

    "Der saure Regen greift insbesondere Sand- und Kalkstein an, aber auch Betonkonstruktionen. Dadurch schreitet die Verwitterung von Gebäuden wesentlich schneller voran und zahlreiche Gebäude und Kulturdenkmäler werden so stark beschädigt oder zerstört." - http://de.wikipedia.org/wiki/Saurer_Regen

    Gibt also wohl dringlichere Probleme, als ein paar Vollgetrunkene, die ihr (reinigendes :D ) Urin in die Ecke stellen. Vermute das Problem rührt eh woanders her und ist in der deutschen Mentalität zu suchen.

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  9. Ein Toi-Haus (Pippi-Tonne "Diogenes") stiften..

    (es gibt auch ganz einfache "Gestelle" für mehr Leute auf einmal und auch attraktive mit integriertem urinstrahlabhängigem Pippi-Video-Game - made in Germany... - man sollte da jedenfalls kreativ werden...)

    ..unter finanzieller Beteiligung der Stadt, die damit zu ihrer Pflicht herangezogen wird.. wäre doch eine Aufgabe für die neue Bürgerini, deren faktischer Vorsitzender natürlich laertes ist.. Damit kann er sich auch gleich mit für die OB-Wahl 2011 oder 2012? empfehlen... oder plant er das für 2015??

    ..und wenn das Projekt ("mit gutem Gewissen in die Umwelttonne pissen") nach mühevollem jahrelangem Kampf und Bürokratismus erstmal steht, dann kann man sich zur Belohnung und Entspannung im Schutze des Zwielichts an der Hauswand des ungeliebten Nachbarn auslassen..

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  10. @Anonym (S.B.? ;-) ):
    Man beachte, dass ich nur "faktischer" Vorsitzender zu werden gedenke! Das ist wichtig!
    Übrigens gefällt mir dein Motto. Das reimt sich. Und was sich reimt, (p)is(s)t gut.

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  11. p.s.:
    Hier noch der Link zum Thema 'Top 5 Pissecken in Braunschweig':

    http://kompetenzmonopol.blogspot.com/2008/03/top-5-pissecken-in-braunschweig.html

    Könnte in meinen Augen übrigens durchaus den Tatbestand des öffentlichen Aufforderns zu Ordnungswidrigkeiten gem. § 116 OWiG erfüllen.

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  12. Leider riecht es an der alten Stadtmauer wie auf dem With Full Force .
    Und es müsste schon ein Monsum über unsere alte Stadt hinweg ziehen um diesen Pissegestank her zu werden .
    Wie wollen wir das nur unseren Bayrischen Gästen erzählen .
    Pissen wir doch lieber ans Schloß:-)

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  13. Na gut, scheint sich wohl doch nicht nur um ein paar Pinkler zu halten, habe die Schlagzeile einfach mal auf den Spießbürgertum geschoben. Aber wenn's wirklich überall stinkt...nicht schön.
    Um Tauben von Gebäuden fernzuhalten gibt es doch so Drähte, die unter Strom stehen. Müsste auch in Fußhöhe anzubringen sein.

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  14. Ich habe die Diskussion gern weitergetragen, hier

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  15. @bob
    das mit dem elektrodrähten funktioniert übrigens. Hab beim angeln mal gegen einen stacheldrahtzaun auf ner wiese gepinkelt - der stand widererwarten unter strom und seit dem pinkel ich nur noch gegen holz.
    @laertes
    das war mein kurzer kommentar ;)

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  16. Ich wollte gestern noch hinzufügen: 'Falls es sich dabei nicht um einen Film-Mythos handelt' :D
    Sehr schön, und wieder was für's Leben gelernt.

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