Wednesday, September 8, 2010

Chema Madoz

Und noch ein Dankeschön an G.S., der mich mit einem (Photo-)Künstler bekannt gemacht hat, dessen Person und Werk in Deutschland bislang nur wenigen ein Begriff ist und dessen Photographien unter dem Titel The Object's Dream unlängst in Museum für angewandte Kunst Frankfurt zu sehen waren: Chema Madoz.
Wie der Name der Ausstellung schon verrät, spielt Madoz in seinen von großer Ästhetik geprägten Werken mit meist gegenständlichen Objekten, indem er sie auf oft sehr humorvolle Weise in ungewöhnliche Zusammenhänge stellt und ihnen so eine neue, durchaus auch ihrer ursprünglichen entgegengesetzte Bedeutung verleiht.
Zur Veranschaulichung hier drei Beispiele:




All denjenigen, die von Madoz' Bildern so fasziniert und begeistert sind wie ich, empfehle ich den Kauf des bei photobolsillo verlegten Bildbändchens, das man derzeit noch für € 12,- über das Museum für angewandte Kunst Frankfurt beziehen kann.

5 comments:

  1. Auch von mir ein "Danke" an G.S.
    Faszinierende Bilder mit Witz und Wärme. Madoz ist wie ein konzentrierter, auf den im Stillleben angehaltenen Moment bezogener Tati: Viele seiner Werke wollen zwei oder dreimal "gelesen" werden. Das kleine Buch lohnt sich in jedem Fall.

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  2. .....die Idee mit dem Glas ist DER Hammer!!! Man muß halt mit dem Verstand sehen ...???!!!....äh?...."richtig" sehen! Michael Seidel ( der Fotograf fürs Kleine)

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  3. @Adrian:
    das große buch (g.s. hat es!) lohnt sich auch. ein wunderbarer, stilvoller bildband, der seine € 60,- allemal wert ist!

    @Michael Seidel:
    völlig richtig! neben dem sehenkönnen muss man vor allem geistig so beweglich sein, gegenstände aus ihrem im allgemeinen zugewiesenen kontext herauszunehmen und in einen völlig anderen hineinzusetzen.

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  4. Sehr schön! Das Bild mit dem Schambehaarung imitierenden Weinglas kannte ich sogar schon, weil (sex sells) es auch schon seinen Weg in weniger künstlerisch orientierte Bildsammlungen gefunden hat (ich glaube, ich habe es bei Droge Humor gesehen). Dort natürlich ohne Hinweis auf den Autor noch auf sein sonstiges Werk.

    Die Komposition von Streichholz und Astloch finde ich hingegen noch schöner, allein schon weil es mir weniger naheliegend erscheint als als das Weinglas.

    Bemerkung am Rande: Ich fürchte die Generation der um die 20-jährigen wird die eigentlich selbstverständliche Assoziation mit der weiblichen Schambehaarung womöglich nicht ziehen und falls doch, dann eher mit einem Schaudern denn mit positivem Gefühl, denn in der Altersgruppe herrscht die Überzeugung es sei ekelhaft sich "dort" nicht zu rasieren.

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  5. @Internet-Handel:
    das ist in der tat eine nach wie vor interessante beobachtung. körper- und insbesondere schambehaarung wird - zumindest in unserem kulturkreis - zunehmend zu einer randkategorie für fetischisten, jedenfalls aber zu einer abweichung vom 'normalen'.
    ist eine rückwendung zu erwarten? oder wird es eine weitere steigerung weg von der (wie auch immer zu definierenden) natürlichkeit der gegebenen körperlichkeit hin zur gemachten künstlichkeit geben (stichwort: body modification)?

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