Monday, August 30, 2010

Dein Bus, mein Bus, unser Bus

Stern.de berichtet heute in dem Artikel Mitfahrzentrale im XXL-Format über das Reisebusportal DeinBus.de - und das klingt wirklich gut:
"Mit überteuerten Fahrpreisen, die auch mit einer 'BahnCard 50' nicht angemessen werden, vergrault die Deutsche Bahn ihre Kunden und schließt ganze Gesellschaftsgruppen von der schnellen Fahrt auf der Schiene aus. Drei Friedrichshafener Studenten haben hier eine Marktlücke entdeckt. Im Ausland haben sie weite Strecken mit dem Fernbus zurückgelegt und wurden positiv überrascht. Schnell war ihnen klar: Deutschland braucht ein eigenes Fernbussystem. [...] Im März 2009 wurde 'DeinBus' gegründet. Ein Onlineportal, auf dem Reisende ihre Strecken selbst wählen und organisieren können. Sobald ausreichend Personen (etwa 10-20) mit demselben Fahrziel gefunden werden, kann es losgehen. In Kooperation mit Busunternehmen werden die Fernbusfahrten dann organisiert."
Eine Alternative zur Mitfahrgelegenheit? Erfahrungsbericht folgt!

Saturday, August 28, 2010

Hatchet II

Ein kleiner Gruß an F.L., S.B. und S.H. sowie D.V. und S.E., in deren Beisein ich den ersten Hatchet genießen durfte...

Thursday, August 26, 2010

Maugham - Der Magier

Nachdem ich das 'Vergnügen' hatte, W. Somerset Maughams "parapsychologischen Roman" The Magician zu lesen, erlaube ich mir eine kurze Kritik dazu:
Nach vor allem sprachlich gelungenem kurzen Auftakt fällt das Werk ab und verflacht zu einem Wechselspiel zwischen langatmigen und endlosen Monologen über Mystik und Mythologie auf der einen und einer hanebüchenen, unglaubhaften und sehr konstruierten Thrillerhandlung auf der anderen Seite. Bis auf die eigentliche Hauptfigur Oliver Haddo - und die auch nur mäßig - bleiben alle Charaktere blaß und uninteressant:
Es ist schlicht egal, was aus dem oberflächlichen und gegenüber jeder Begeisterung immunen Arthur, seiner allenfalls die Tiefe eines Abziehbilds erreichenden Verlobten Margaret, der sich aufs Stichwortgeben beschränkenden Susie und dem großväterlich-professoral agierenden Alchemieberater Dr. Porhoët wird - es ist egal, weil alle Figuren in erster Linie mit ihrem Wohlstand und ihrer unmäßigen Langeweile hadern und nur der feiste Teufel Haddo etwas Abwechslung in ihr spießiges und im Grunde trostloses Leben zu bringen vermag, eine Abwechslung, die allerdings für den armen Leser keine ist, da die schwülstigen Gespräche schon nach kurzer Zeit so nerven, dass man sich fragt, was belastender ist: die Beschreibungen der okkulten Welt oder der realen.
Das hollywoodkompatible Ende gibt dem leidvoll duldsamen Leser dann den Rest.
Einen Pluspunkt gibt es - mit viel Wohlwollen - für die durchaus feinsinnig-ironische Beschreibung der Pariser Künstler in der Gaststätte. Mehr davon hätte dem Buch gutgetan.
Der Rest ist so unbedeutend und nichtssagend wie Margaret Dauncey.

Monday, August 23, 2010

Überschwemmung in Pakistan / Spenden

Ich habe mich übrigens entschlossen, der Empfehlung der ARD in der Anne Will-Sendung vom 22.08.2010 zu folgen und über das
Bündnis Entwicklung Hilft
Ktonr 51 51
BLZ 370 205 00 (Bank für Sozialwirtschaft)
Verwendungszweck: ARD Pakistan

für die Menschen in Pakistan zu spenden.

Die ʾāyatu-l-kursī einmal anders...

Zu recht fragt sich Autorin Nicole in ihrem Beitrag auf muslimahmediawatch.org, weshalb in einer iranischen Medienkampagne die hijablose Muslima als Stuhl mit drei Beinen verglichen wird:
„Because we as women are somehow incomplete without hijab? Lacking in a solid foundation? Because we can’t be used to sit on? Clothes can do all that? Really?“
Auch die weiteren dort vorgestellten Kreationen entbehren nicht einer zweifelhaften Komik – und wären sie nicht ernst gemeint, man könnte über sie lachen!

Saturday, August 21, 2010

Mitfahrgelegenheiten

Ich bevorzuge Mitfahrgelegenheiten seit ca. zehn Jahren vor allem deshalb, weil die Bahn unverschämt und unangemessen teuer ist. Ein äußerst angenehmer und bereichernder Nebeneffekt ist, dass man oft hochinteressante Menschen und ihre Geschichten kennenlernt - und mit manchem oder mancher auch über die Fahrt hinaus Kontakt hält.
So bekam ich bei der heutigen Mitfahrt von Berlin nach Braunschweig nicht nur die Gelegenheit, erstmals einen seine Einstellung offen nach außen tragenden SHARP kennenzulernen (trotz Lektüre des Buches Skinheads von Farin und Seidel-Pielen hatte ich immer gedacht, die gäb's gar nicht in echt)...


...sondern hatte auch die Ehre, den Braunschweiger Lion Lawrence Williams kennenzulernen...


...und mich von ihm und den Mitreisenden unter anderem über das Partyleben in Berlin und das Fastfoodleben in den Staaten informieren zu lassen - und nebenbei noch zwei Freikarten für das nächste Lions-Spiel zu ergattern.

1000mal fotografiert...

...1000mal ist nix passiert. Bis man dann selbst das erstemal davorsteht und sich der beeindruckenden Wirkung der Gebäude und ihrer Bedeutung nicht entziehen kann:

Reichstag, Berlin

Bundeskanzleramt, Berlin

Eine Botschaft aus Mexiko

Nach dem Altbau-Klassizismus-Overload, dem man in Berlin unweigerlich ausgesetzt wird, empfinde ich die sachlich-klare und zurückgenommene Architektur der mexikanischen Botschaft trotz ihrer Dynamik als Ruhepause für die Augen:

Wartezeitverkürzung

Die kleinkünstlerische Alternative zum Scheibenputzen - dieses Mädchen jongliert während der Rotphase und sammelt dann kurz vor Grün mit ihrem Hut die Kollekte ein:

Im rosa Winkel

Es klingt fast wie ein Wunder, dass die schwullesbische Szene nach ihrer Blütezeit in den 20ern auch heute wieder um den Schöneberger Winterfeldtplatz herum äußerst lebendig ist - nachdem ihr unter den Nazis zunächst der Garaus gemacht worden war, woran diese Gedenktafel an der U-Bahn-Station Nollendorfplatz erinnert:

Monday, August 16, 2010

Ein Druckerzeugnis III

Woher nur die Angst vor Bindestrichen?, frage ich mich immer wieder, vor allem, wenn ich auf Druckerzeugnisse stoße mit Begriffen wie 'Altbaucharme' oder 'Moniereisen' und beim zügigen Lesen kurz innehalte, um mich zu fragen, wer oder was Altbauch-Arme hat und welcher besondere Service wohl auf Monie-Reisen geboten wird, bevor mir aufgeht, dass tatsächlich Altbau-Charme und Monier-Eisen gemeint sind!

Ein Spaziergang durch Schöneberg

Wohin des Wegs? X

Ich würde sagen: alle drei Ziele klingen gut!

Saturday, August 14, 2010

Pink Leut'

Smalltalks gehören zu jeder Party wie Alkohol und Musik. Die Erfahrung lehrt, dass je näher sie an Sonnenaufgang liegen, sie oft eher smaller als small werden und sich ab einem bestimmten Zeitpunkt quasi nur noch um Nichts drehen. Aber das macht nichts. Das ist so, das ist okay.
Wenn sich jedoch drei Partypeople um fünf Uhr morgens auf der Straße direkt vor meinem Fenster engagiert brüllend über die Frage streiten, ob "Pink etwas anderes als Rosa" ist oder nicht, ist sogar die Grenze meiner südstraßengeübten Toleranz eindeutig und weit überschritten.
Denn beides sind ganz schreckliche Farben.

Friday, August 13, 2010

Nichtmuslime aufgepasst!

Bei aller Vorsicht und politisch korrekten Rücksichtnahme auf die religiösen Gefühle meiner Mitmenschen konnte ich im Gespräch mit dem türkischen Dönermann von um die Ecke doch nicht verhindern, dass mir der - aus unislamischer Sicht durchaus nicht unwahre - Satz "Im Ramadan ist nach Sonnenuntergang ja die Hölle los!" über die Lippen kam. Nur gut, dass er mir im Gegenzug zum Kauf eines Lahmacuns und zweier Böreks diese Frevelhaftigkeit gnädig verzieh...

Tuesday, August 10, 2010

Die Brücke überqueren

Was ist das Besondere an der türkischen Musik, dass jedesmal, wenn ich sie höre - sei es im klassischen oder im pop-Gewand, in elektronischer oder handgemachter Art, balladesk oder rockig oder jazzig oder oder oder - die Gänsehaut unvermeidlich ist? Ist es die wunderschöne türkische Sprache, die erst im Gesang richtig zur Geltung kommt, ist es ihre orientalische Harmonik, Rhythmik, Melodik, ihre Instrumentation?
Eine Antwort auf diese Fragen hatte ich mir erhofft, als ich mir heute zum erstenmal Fatih Akıns Crossing The Bridge - The Sound Of Istanbul ansah - nur um am Ende einer delirischen Reise durchs musikalische Istanbul gemeinsam mit dem Istanbulreisenden Axel Hacke feststellen zu müssen, zwar der Antwort kein Stück näher gekommen zu sein, aber eine neuerliche Bestätigung dafür erhalten zu haben, wie vielseitig und atemberaubend türkische (und kurdische) Musik sein kann, was die folgenden zwei Beispiele anschaulich (oder anhörlich) belegen:


Orhan Gencebay


Brenna MacCrimmon und Baba Zula

Sunday, August 8, 2010

Es laust der Affe...

Frau R. aus L. in B. besucht die A. aus H. und schickt pittoreske Grüße:


Saturday, August 7, 2010

Heinerfest zum 30sten!

Auch das diesjährige Heinerfest war ein großer Spaß mit frohem Wiedersehen! Zur Besonderheit der runden 30 ward dem Hinner neben vielem anderem (reichend von Handreichungen und Umarmungen bis hin zu Küssen und Unerwähntem) diesmal noch kein Ehren(mahn)mal errichtet, sondern zum fürstlichen Ehrenmahle eine dero kompendial-ausführliche Ehrenschrift überreicht, über die sich der Gigger gar trefflich freuen tat.
Aber auch dies war nur ein kleines Mosaiksteinchen im fürwahr großartigen Geburtstagsfeiergebäude. Lachen, Beisammensein, Essen und nachtlange Gespräche zwischen der Hitze des Grills und dem Schein des Lagerfeuers, untermalt von den verstrahlten Klängen einer gut verstimmten Guitare bildeten eine Festivität, die an freudiger Intensität keinen Vergleich kennt.
Ein aus tiefstem Herzen kommender Dankeswunsch an den Metermann - dafür, dass es dich gibt, und darauf, dass es noch viele feste Feste geben wird!

Wednesday, August 4, 2010

Splitter XXIV

Ganz passend stolpere ich heute - nachdem ich vor einigen Tagen Christopher Nolans Inception gesehen habe - über folgenden Satz:
"'Was ist die Welt anderes als ein Bild? Das Leben selbst ist nur ein Symbol. Wenn Sie uns sagen können, was Wirklichkeit ist, müssen Sie ein weiser Mann sein.'"

(W. Somerset Maugham - Der Magier)