Wednesday, August 5, 2009

Wahl der Worte - Wahl der Waffen?

Die Themenwahl, die der Verfasser eines Sprachlehrbuchs trifft, verrät viel über seinen Hintergrund. Nun ist der muslimische Hintergrund Yusuf Üretmeks kein Geheimnis und ist es auch fraglos legitim, wenn er das Skelett seiner – aus Grammatikersicht übrigens hervorragenden - Säulen des Arabischen mit islamischen Inhalten füllt. Das Arabische ist ja ohnehin eine der Sprachen, falls nicht sogar die Sprache schlechthin, deren charakteristischste Eigenschaft ihre Untrennbarkeit von der Religion ist. Wenn sich dann aber in die Vokabelliste von Lektion 10 klammheimlich das Wort
لِوَاطٌ
(dt: widernatürliche Unzucht)
einschleicht, womit freilich – wir machen uns nichts vor - nicht etwa Pädo-, Zoo- oder Nekrophilie, sondern ganz klar Homosexualität gemeint ist, und in Lektion 9 Sätze wie
لمَا لاََ نَتَكَلَّمُ مَعَ الْمُشْرِكِينََ؟
(dt: Warum sprechen wir nicht mit den Polytheisten?)
hin- und herübersetzt werden, drängt sich der Verdacht auf, dass hier nicht nur grammatikalisch trainiert, sondern vor allem auch ideologisch imprägniert werden soll.
Aber vielleicht ist das ja letzten Endes hilfreich, um uns Aufklärungsidealisten vor Schlimmerem zu bewahren! Was Murad Hoffman übrigens längst erkannt hat, wenn er in der Einleitung zu der von ihm bearbeiteten Qur’an-Übersetzung indirekt droht:
"Jeder sollte zu begreifen suchen, welche Ideen- und normative Welt sich hinter dem Phänomen Islam verbirgt. Dies könnte zu einer Überlebensfrage werden."

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